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Avocados schlecht für's Klima?

  • Autorenbild: Marie
    Marie
  • 3. Jan. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das immer präsenter wird. Nachhaltigkeit hängt auch viel mit unserer Ernährung und Landwirtschaft zusammen. Aus Umweltgründen ernähre ich mich persönlich zu 90% vegan. Auf meinem Brot esse ich keine Wurst und meist auch keinen Käse oder andere Milchprodukte. Auf was ich dann gerne zurückgreife sind Avocados. Oft heißt es aber, dass auch Avocados echte Klimakiller sind und man sich damit nicht gerade besser fühlen kann.


Ist an dieser Behauptung aber etwas Wahres dran?


Avocados wachsen an Bäumen, die ziemlich groß werden können. Auch die Frucht selbst kann, je nach Sorte, sehr groß und schwer werden. Hier in Europa finden wir aber meist nur die kleineren Sorten im Handel, da diese besser zu lagern sind. Da Avocados ein warmes Klima zum Wachsen brauchen, stammen sie hierzulande meist aus Südspanien, Israel, Südamerika oder Südafrika. Avocados gelten aufgrund ihres hohen Gehaltes an gesunden Fetten sowie ihres hohen Vitamin- und Kaliumgehaltes als sehr gesund und treffen auch hierzulande auf immer größere Beliebtheit. Die Importmengen haben sich allein in Deutschland Innerhalb eines Jahrzehnt mehr als verdreifacht.


Um nun die Ökobilanz von Avocados besser einschätzen zu können, gehen wir ein paar Schritte zurück, schauen auf Anbau, Herkunft und Transport der Früchte an.


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CO2-Fußabdruck


Wenn wir von Deutschland ausgehen, dann liegen die Anbaugebiete von Avocados meist weit weg. Einen kurzen Weg zu uns in die Regale haben die Früchte also nicht gerade. Laut Umwelt-Bundesamt verursacht 1kg Avocados 0,6 - 0,8kg CO2-Äquivalente. Die genaue Zahl hängt dabei natürlich immer mit dem Exportland zusammen. Und ob der CO2 Fußabdruck eher als klein oder groß einzuschätzen ist, das hängt natürlich immer damit zusammen, mit was man ihn vergleicht. Es gibt pflanzliche Lebensmitteln mit einem weitaus besseren Ökologischen Fußabdruck. Schaut man sich aber tierische Produkte an, so sieht es hier viel schlechter aus. 1kg Rindfleisch verursacht zum Beispiel 14 - 22kg CO2-Äquivalente.


Waldrodung


Als Hauptanbaugebiet von Avocados gilt Mexiko. Dort hat der Anbau aber durchaus einige Schattenscheiten, wie das GEO Magazin berichtet. Von Erpressung der Bauern und Schutzgeldzahlungen, bis hin zur Rodung von regionalen Kiefernwäldern für Plantagen. Einen guten Ruf hat der Avocadoanbau dort allemal nicht!

Avocadoliebhaber*innen liefern oft das Argument, dass für Avocadoplantagen immerhin kein Regenwald abgeholzt wird, wie für die Futtermittel der Fleischindustrie, sondern Avocadobäume gepflanzt werden. Angesichts der Abholzungen in Mexiko, kann dieses Argument zumindest zum Teil entkräftet werden. Die Kiefernwälder vor Ort tragen genauso zu einem wichtigen Ökosystem bei, wie Regenwälder.


Wasserverbrauch


Zunehmend wird auch der Wasserverbrauch kritisiert, der beim Avocadoanbau anfällt. Im Vergleich mit anderen Lebensmitteln, schneiden Avocados gar nicht so schlecht ab, wie oft behauptet.

So benötigt 1kg Rindfleisch dreizehn Mal mehr Wasser als 1kg Avocado. Für 1kg Avocados werden im Schnitt 1.000 Liter Wasser gebraucht. Für 1kg Eier zum Beispiel 3.300 Liter.

Das tierische Produkte in Sachen Nachhaltigkeit ziemlich schlecht abschneiden ist deutlich. Aber auch Reis benötigt zum Beispiel 3.400 Liter für 1kg und Kaffee sogar 21.000 Liter für 1kg.



Zusammengefasst lässt sich sagen, das eine Avocado mit Sicherheit nicht das nachhaltigste Lebensmittel ist. Unser weltweiter Avocado-Hunger führt zu schlechten Bedingungen in den Anbaugebieten und großen Importmengen. Ich kann gut verstehen wenn Restaurants die Früchte von ihrer Speisekarte streichen und Verbraucher*innen keine Avocados mehr kaufen wollen. Gedanken über den Konsum von tierischen Produkten oder Kaffee, sollten dann aber auch miteingeschlossen werden. Am besten ist natürlich immer der Verzehr von regionalen und saisonalen Produkten. Wir alle leben aber auch in einer globalen Welt, in der auch globale Lebensmittel eine Rolle spielen.


Wie so oft gilt auch hier - Mach dir deinen Konsum bewusst und genieße nicht in Massen, sondern in Maßen!






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