Bewusster konsumieren. Ein guter Anfang!
- Uwe

- 28. Sept. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Juli 2022

Eigentlich wissen wir ja alle, dass wir unser Klima gehörig an die Wand gefahren haben. Aber worauf wollen wir denn noch warten, bevor wir etwas unternehmen? Darauf, dass „die da oben“ etwas tun und den Schalter rumdrehen? Klick, Erderwärmung runter und alles wieder gut. Nein, so geht das nicht! Nicht „die da oben“ machen etwas – jeder Einzelne muss etwas tun. Und kann das. Auch wenn das, zugegeben, nicht immer einfach ist.
Es ist schlichtweg eine Frage des Bewusstseins. Keine Angst, hier kommt jetzt keine psychologische Abhandlung über Seele, Geist und Psyche. Wir reden hier über Lebensmittel und gesunden Lifestyle, über Konsum und Essen – und darüber, dass hier einiges im Argen liegt. Darüber, dass wir hier für Veränderungen sorgen müssen. Ich, du, jeder Einzelne kann das und muss etwas tun. Dann kommt etwas in Bewegung, verändert sich, wird idealerweise besser.
Schalte zuerst dein Individualbewusstsein ein. Du bist nicht nur mit all deiner Einzigartigkeit ein Mensch, sondern ganz banal Tag für Tag ein Konsument. Für dich machen jeden Morgen – manchmal schon um 7 Uhr – Discounter und Supermärkte auf, um bis Abends um 22 Uhr um dich als Konsumenten zu buhlen. Sie bieten dir teils völlig unsinnig verpackte, meist hoch verarbeitete, in Plastik eingeschweißte Lebensmittel an und über- bzw. unterbieten sich beim Preis derart, dass du ein Kilo Hackfleisch für unter 5 Euro angeboten bekommst. Spar es dir, gehe zu einem Metzger vor Ort, wenn du mal Fleisch auf deinem Speiseplan haben möchtest – und bezahle einen reellen Preis, der ungefähr beim Doppelten liegen sollte. Du denkst mit dem Geldbeutel? Mach das gerade hierbei nicht. Dann tricks dich lieber selber aus und iss auch nur noch halb soviel Fleisch. Auch damit wärst du ganz bewusst auf einem guten Weg!
Als nächstes schärfe dein Risikobewusstsein. Überlege als Konsument, bei jeder Handlung oder Entscheidung, welche Risiken damit möglicherweise verbunden sein könnten. Sei hierbei aber bitte sensibel. Denke nicht nur an Gefährdung von Personen, Sachen, Vermögen oder Gewinn. Als Konsument solltest du vor allem an Gefährdung der Umwelt denken. Wenn du hier nicht sensibel und bewusst genug bist, landet auch außerhalb der Saison mal Spargel in deinem Einkaufskorb. Spargel aus Ägypten, in gleich langen und gleich dicken, schön sauber geschälten Stangen, fein säuberlich verpackt in Plastikfolie. Wenn der Händler dich als bewusst kaufenden Konsumenten einlullen will, prangt da natürlich noch ein Bio-Siegel auf der Verpackung. Lass es konsequent im Regal liegen und denk nicht einmal kurz darüber nach, dass du damit vielleicht ja Entwicklungshilfe leisten könntest. Kauf saisonal und – wo immer es möglich ist – regional.
Als letztes Bewusstsein für diesen Blogbeitrag möchte ich euer Problembewusstsein ansprechen. Macht euch Probleme bewusst, nur so könnt ihr über Lösungen nachdenken oder diskutieren. Probleme gibt es nicht nur in wirtschaftlichen oder strafrechtlichen Zusammenhängen, wo sie meist mit dem Attribut „fehlend“ verwendet werden. Ich möchte sie lieber mit den Attributen „gesundes“ und „wachsendes“ versehen. Seht bitte Probleme nicht erst dann, wenn sie einen persönlichen Leidensdruck ausüben. Schaut genauer hin, betrachtet lieber mal ein scheinbar schon gelöstes Problem als immer noch problembehaftet. Kleines Beispiel: Verpackungen. Für das, was ihr im Einzelhandel kauft, sind Verpackungen natürlich in vielerlei Hinsicht unerlässlich. Wie unerlässlich, darüber demnächst hier gerne mal mehr – dann auch über die Begriffe recycelbar und recyclingfähig.
Denkt bitte mal darüber nach, ob es Lebensmittel, die ihr – mit allem Komfort – verpackt im Handel kauft, nicht auch irgendwo in unverpackter oder besser verpackter Form gibt. Ich bin sicher, gut 50 Prozent dessen, was ihr verpackt kauft, gibt es auch unverpackt in eurer Nähe: in einem Bioladen, beim Bauern um die Ecke oder einem der sich langsam etablierenden Unverpackt-Läden. Zugegeben, wenn ihr spitz rechnet, kommt euch das teurer. Aber alleine der dadurch nicht entstehende Verpackungsmüll kommt euch dann nicht teuer zu stehen. Verpackungsmüll ist ja schon heute ein Treiber unserer Klimaprobleme.
Ich habe ganz bewusst damit angefangen, meinen Konsum und mein Konsumverhalten zu hinterfragen. Eingeschweißtes Fleisch ist schon lange ein No-Go für mich, bei Obst und Gemüse gehen saisonal und regional vor „Oh-da-ist-was-Exotisches-im-Angebot" und bei meiner gelben Tonne achte ich darauf, dass sie möglichst nicht im Abhol-Turnus voll ist, sondern erst bei der nächsten Abholung – und auch das halte ich noch für zu viel! Ich alleine bin damit natürlich nicht die Lösung – könnte sogar noch viel mehr tun, aber ich trage dazu bei, dass das Problem kleiner wird. Ganz bewusst! Und dabei möchte ich möglichst viele mitnehmen.






Kommentare